Die Essener Straße


mit dem Peter-Behrens-Haus und dem ehemaligen
Centralbüro der GHH (heute Sitz von Radio NRW)

 

Das ehemalige Hauptlagerhaus der Gutehoffnungshütte ist seit 1993 im Besitz des Landschaftsverbandes Rheinland, der hier im August 1998 das zentrale Depot für sein Rheinisches Industriemuseum eröffnet hat. Der 1925 nach einem Entwurf des bekannten Architekten Peter Behrens fertig gestellte Gebäudekomplex wurde 1989 zum Industriedenkmal erklärt. Im Herbst 1999 wurden die Arbeiten zur Neugestaltung des Platzes vor dem Behrens-Bau abgeschlossen. Im rückwärtigen Bereich öffnet sich das Gebäude jetzt zu den Projekten der Neuen Mitte Oberhausen wie Arena, Gasometer und CentrO. Jahrelang war das Rheinische Industriemuseum auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten zur Unterbringung seiner Sammlung. Nachdem das Magazin im Behrens-Lagerhaus 1992 aufgrund von Standort- bzw. Produktionsverlagerungen der Stahlindustrie aufgegeben wurde, hatte man nahe der Museumszentrale in Oberhausen (ehemalige Zinkfabrik Altenberg hinter dem Hauptbahnhof) ein Gebäude gefunden, das nicht nur genug Platz bot, sondern auch einen passenden architektonischen Rahmen für die Sammlung des Industriemuseums. Alle Sammlungsgegenstände der sechs Standorte des Rheinischen Industriemuseums, d. h. alle Gegenstände, die noch nicht oder nicht dauerhaft ausgestellt sind und werden, werden heute hier im Gebäude und auf dem Freigelände aufbewahrt. Das Spektrum reicht von Arbeitsschutzkleidung über Dampfmaschinen bis zu Modellen von Industrieanlagen, Möbeln, Bandwebstühlen, Druckmaschinen, Stoffmustern, Laboreinrichtungen und Zinkengeln. Nach Voranmeldung und zu bestimmten Zeiten gibt es Führungen durch die Sammlung.

Der Lager- und Verwaltungskomplex der GHH zeugt vom Wunsch des Bauherrn, Industrie in monumentaler Repräsentation darzustellen. Architekt war 1930 Peter Behrens (1868 - 1940), seit 1903 Leiter der Kunstgewerbeschule Düsseldorf. 1907 berief ihn die AEG als künstlerischen Berater (er schuf auch das bekannte AEG-Logo) nach Berlin, wo er mit der AEG-Turbinenhalle 1909 einen richtungweisenden Bau der modernen Industriearchitektur schuf.
Um das 93,30 m lange Hauptlagerhaus gruppieren sich die Hauptverwaltung III, das Torhaus und das Lager für Fette und Öle sowie die Kraftfahrzeughalle mit Torhaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Architektonisches Grundelement ist der Kubus. Das Ensemble lebt von zwei gestalterischen Mitteln: dem Gegensatz und der Betonung der geometrischen Proportionen. Gegensätze bestimmen die Ausrichtung der Bauteile, das Verhältnis von Fläche und Raum und die farbige Gestaltung.
Heute verwendet das Rheinische Industriemuseum die Lagerhallen als Depot. Die oberen Geschosse bilden den Rahmen für Ausstellungen zum Werk von Peter Behrens.


Das neue "Centralbüro" der GHH wurde 1875 bezogen. Zwei Jahre zuvor war die Hüttengewerkschaft und Handlung Jacobi, Haniel & Huyssen in eine Aktiengesellschaft mit dem Namen Gutehoffnungshütte, Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb umgewandelt worden. Für die Verlegung der Verwaltung aus Sterkrade an die Essener Straße sprach nicht nur, dass Carl Lueg, der erste Vorstandsvorsitzende der neuen Aktiengesellschaft, bereits hier wohnte. Längst lag auch der Schwerpunkt der Eisen- und Stahlproduktion des Unternehmens an der Essener Straße.

Später hatte der Generaldirektor und Vorstandsvorsitzende Paul Reusch eine Wohnung im Dachgeschoss. Auf der Ostseite des Verwaltungsgebäudes entstand 1905/06 ein mit diesem korrespondierender Bau für die Bergwerksverwaltung der GHH. Beide Gebäude wurden in den fünfziger Jahren erweitert.

Auf das ursprüngliche Äußere der Hauptverwaltung I im Stil der Neurenaissance deutet nichts mehr hin. Nach Kriegsschäden und "Bereinigung" der Fassade in der Nachkriegszeit wirkt es heute eher nüchtern. Erhalten blieb jedoch die prächtige frei stehende Treppe in der bis zum Dachgeschoss reichenden Halle im Inneren des Gebäudes, ebenfalls im Stil der Renaissance. Bemerkenswert ist außerdem eine Eisentreppe mit Jugendstilornamenten, die ins zweite Obergeschoss führt.

Das Peter-Behrens-Haus in der Komplettansicht

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> Das Peter-Behrens-Haus von außen <

 

Das architektonisches Grundelement ...

... ist der Kubus - ein ergreifender Anblick.

Kunst oder Historie? Vor dem Gebäude sind alte Industrieobjekte zu bestaunen.

Interessante Details lassen die Blicke des Betrachter nicht los.

Das Gebäude in der Komplettansicht von der gegenüberliegenden Straßenseite aus.

Der Hinweis auf den Hausherrn - das Rheinische Industriemuseum.

Geschichte in Kurzform - wie die GHH das Stadtbild prägte.

 

> Industrieobjekte vor dem Gebäude <

 

Seilscheiben einer ehemaligen Zeche.

 

An diesen Zahnrädern nagt der Zahn der Zeit.

Ein Freilichtmuseum für ...

... interessierte Besucher.


Hier hat man den "Durchblick".

 

> Das ehemalige Centralbüro der GHH <

 

Die ehemalige Hauptverwaltung der GHH und heute Sitz von Radio NRW - direkt gegenüber
vom Peter-Behrens-Haus (im Hintergrund das Gebäude der Stadtsparkasse).

Eine Skulptur auf dem Hof des Verwaltungsgebäudes

Ein Denkmal auf dem Hof des Verwaltungsgebäudes

 

> Das Peter-Behrens-Haus von innen <

 

Im Inneren des Hauses sind die Ausstellungsobjekte teilweise in Regalen gelagert.

Alte Webstühle werden hier restauriert.

Ein Lkw und ein Pkw aus den Anfängen
der Automobile.

Ein uralter Anhänger.

Kinderspielzeug aus vergangenen Tagen.

Ein alter Lkw lässt Oldtimer-Herzen höher schlagen.

Haushaltsgeräte und Waschmaschinen aus Omas Zeit.

Blick vom obersten Geschoss auf die ehemaligen Verwaltungsgebäude der GHH.

Blick von oben auf die Knappenhalde.

 

> Industrieobjekte hinter dem Gebäude <

 

Blick vom Peter-Behrens-Haus in Richtung CentrO.

 

Die Arena verliert bei solchen Objekten an Bedeutung

 

 

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